Was bringts?

Die Initianten der Initiative für ein Tabakwerbeverbot setzen sich für die noble Sache des Jugendschutzes ein. Diese weissen Ritter wollen die Jugend vor dem Laster des Rauchens beschützen und setzen dabei auf das falsche Pferd. Denn die Schlussfolgerung, dass der Tabakkonsum der Jugend auf die Tabakwerbung zurückzuführen wäre, ist fehlerhaft, unsinnig und beweist, wie weit weg die Initianten von der Realität von jungen Menschen und ihrem Ausgehverhalten leben. Doch um zumindest etwas näher an diese Wochenenden des gefälschten Schülerausweises, des ersten Bieres aus dem Inder-Laden oder der ersten Zigarette aus dem Päckli eines älteren Kollegen, zu kommen, könnten sie sich einige einfache Fragen stellen:

Besuchen Sie einen Saunaclub, wenn Sie Werbung für ein solches Etablissement sehen?
Höchstwahrscheinlich nicht. Doch genau diese Schlussforderung unterstellen die Initianten den Jugendlichen. Denn bei beiden Angeboten: „Massagen“ und Zigaretten, haben viele Menschen gewisse persönliche und nachvollziehbare Vorbehalte: Während es beim Saunaclub vor allem das Image bei den Mitmenschen betrifft, stellen auch die gesundheitlichen Schäden, der unangenehme Geruch und die Strenge der Eltern eine Barriere dar, welche kaum von einer generischen Tabakwerbung überwunden werden kann. Man kann sich nun fragen, wieso überhaupt Werbung geschalten wird, wenn diese doch laut diesem Blogbeitrag kaum zum Rauchen animiert. Auch hier funktioniert der angeführte Vergleich: Die Zigarettenmarke will, dass ihre Zigarette geraucht wird und der Saunaclub, dass ihr Club besucht wird. Beide Reklamen richten sich mutmasslich an Personen, welche diesen Lastern bereits verfallen sind.

Wie hoch ist das Werbebudget der Cannabis-Dealer in der Schweiz?
Das Budget der Dealer aus der Nachbarschaft beträgt 0 (null) Franken. Und auch ohne diese Beeinflussung sind die Schweizer Jugendlichen «Europameister im Kiffen». Bei den 15-jährigen, männlichen Befragten geben 8% an, dass sie an mindestens 3 von 30 Tagen Cannabis konsumieren, während bei der gleichen Gruppe 10% sagen, dass sie mindestens einmal pro Woche Zigaretten rauchen. Diese Zahlen stammen aus dem Bericht «Jugendschutz im Bereich des Suchtmittelkonsums». Ob es nun die Tabakwerbung oder die Dunkelziffer ist, welche diesen Unterschied ausmacht, sei dem Lesenden überlassen.

Abschliessend lässt es sich sagen, dass sich die weissen Ritter vielleicht von ihrem Ross heruntertrauen und auf den Boden der Realität zurückkehren sollten. So lässt sich wirksamer Jugendschutz machen. Diese Initiative bringt nichts und schadet durch die Beschneidung der Wirtschaftsfreiheit viel. Denn von dieser Initiative betroffen sind nicht nur die «bösen» Zigarettenhersteller, sondern auch Zeitungen, Magazine und ganz besonders Festivals. Bauernopfer, aus Sicht der Initianten. Diese unzähligen geistigen Trugschlüsse, welche hier aufgezeigt sind, sind gute Gründe für ein Nein am 13. Februar. Denn schlussendlich bleibt es unsinnig, Werbung für legale Produkte verbieten zu wollen.

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